Der Zinseszins gilt als einer der mächtigsten Effekte im Vermögensaufbau – doch was passiert, wenn der Aktienkurs plötzlich fällt? Funktioniert der Zinseszins dann überhaupt noch? Und worauf sollte man als Anleger achten? In diesem Artikel erfährst du, warum der Zinseszins kein Allheilmittel bei fallenden Kursen ist – aber dennoch langfristig eine entscheidende Rolle spielt.
💡 Kurz erklärt: Was ist der Zinseszins-Effekt?
Der Zinseszins bezeichnet den Effekt, bei dem nicht nur das investierte Kapital Rendite bringt, sondern auch die bereits erwirtschafteten Zinsen oder Gewinne wieder mitverzinst werden. Das sorgt über die Jahre für ein exponentielles Wachstum – vorausgesetzt, der Kurs steigt.
📉 Was passiert mit dem Zinseszins, wenn Aktien fallen?
- Keine Rendite = Kein Zinseszins
Fällt der Kurs einer Aktie über längere Zeit, entsteht kein Zinseszins, weil es keine Gewinne gibt, auf die Zinsen oder Rendite anfallen könnten. - Verluste statt Wachstum
In Phasen mit negativen Kursentwicklungen schrumpft dein Kapital, und es gibt sogar einen negativen „Zinseszinseffekt“ – dein Verlust wirkt sich im Folgejahr erneut negativ aus. - Der Zinseszins pausiert – aber endet nicht
Langfristig orientierte Anleger sehen solche Phasen als Zwischenstation, denn bei einem späteren Kursanstieg kann der Effekt wieder einsetzen – oft sogar stärker, wenn man in der „Delle“ nachgekauft hat.
đź§ Warum trotz Kursverlusten an der Strategie festhalten?
Viele erfolgreiche Anleger wissen: Marktschwankungen gehören dazu. Selbst Top-Aktien wie Apple, Amazon oder Microsoft hatten Phasen mit Rückgängen von 30 % und mehr – langfristig sind sie dennoch massiv im Plus.
Beispiel:
- Wer Amazon 2000 gekauft hat, musste zunächst rund 90 % Verlust aushalten.
- Wer durchgehalten (oder nachgekauft) hat, wurde mit einem Zinseszins auf Allzeithochniveau belohnt.
đź’¸ Was tun in Phasen fallender Kurse?
- Nicht panisch verkaufen:Â Wer jetzt aussteigt, realisiert Verluste und nimmt dem Zinseszins jede Chance.
- Nachkaufen: Wer bei niedrigen Kursen kauft, senkt seinen Durchschnittspreis – der Zinseszins wirkt später umso stärker.
- Dividenden nutzen: Bei Dividendenaktien fließen oft trotz Kursschwankungen regelmäßige Erträge – diese kannst du wieder investieren, um den Effekt zu erhalten.
✅ Fazit: Der Zinseszins lebt von Geduld – nicht vom perfekten Kurs
Wenn die Aktie fällt, funktioniert der Zinseszins vorübergehend nicht. Doch wer langfristig denkt, regelmäßig investiert und Schwankungen aushält, wird früher oder später vom exponentiellen Wachstum profitieren. Der Schlüssel ist Zeit, Disziplin und Qualität deiner Investments.