Der Beginn einer neuen Ära
Als im Frühjahr das Thema künstliche Intelligenz in der breiten Masse angekommen ist, war die Euphorie riesig – aber auch die Skepsis.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie es sich anfühlte, einer der ersten aktiven Nutzer dieser neuen Technologien zu sein. Es war fast, als befänden wir uns wieder in einer modernen Hexenverbrennung: Wer KI verstand oder aktiv nutzte, wurde misstrauisch beäugt.
Von Hexen, Computern und neuen Denkweisen
Wenn man in die Geschichte blickt, wiederholt sich vieles.
Früher beschäftigten sich die sogenannten „Hexen“ mit Naturwissenschaft und Heilpflanzen – Wissen, das ihrer Zeit voraus war. Und weil sie Dinge verstanden, die andere nicht verstanden, wurden sie gefürchtet und verurteilt.
Ein ähnliches Muster zeigte sich, als Computer in die Welt kamen – und später, als das Internet entstand. Anfangs belächelt oder verteufelt, dann unverzichtbar.
Heute gilt dasselbe für KI. Der Unterschied: Dieses Mal reden wir nicht nur über Werkzeuge, sondern über Systeme, die selbst lernen, sich weiterentwickeln und Wissen exponentiell vermehren können.
Warum die KI-Blase nur eine Illusion ist
Viele sprechen von einer „KI-Blase“ – und ziehen Parallelen zur Dotcom-Blase Anfang der 2000er.
Doch schauen wir uns an, was aus den Firmen geworden ist, die damals „abgestürzt“ sind. Viele verschwanden, ja. Aber andere – wie Amazon, Google oder Apple – gingen gestärkt aus der Krise hervor und prägen bis heute unser digitales Leben.
Das Gleiche wird mit der künstlichen Intelligenz passieren.
Natürlich wird es überhitzte Märkte, Überbewertungen und Pleiten geben – das gehört zu jeder Innovationswelle.
Aber KI selbst ist keine Blase. Eine Blase platzt, wenn der zugrundeliegende Wert nicht real ist. KI hingegen funktioniert – täglich, sichtbar, messbar.
Die selbstlernende Revolution
Das wirklich Revolutionäre an KI ist ihre Selbstlern-Fähigkeit.
Während frühere Technologien immer vom Menschen gesteuert wurden, ist KI in der Lage, eigenständig Muster zu erkennen, zu optimieren und zu wachsen – solange man sie lässt.
Das bedeutet:
Selbst wenn einzelne Firmen scheitern, bleibt das Prinzip bestehen.
Das Wissen, die Modelle und die Systeme werden weiterentwickelt – und das in einem Tempo, das kein Mensch mehr kontrollieren oder aufhalten kann.
Wenn die Hexen von heute KI-Forscher heißen
Die Firmen, die heute an der Spitze der KI-Entwicklung stehen – nennen wir sie die „Big Seven“ (OpenAI, Google, Microsoft, Meta, Amazon, Apple, Nvidia) – sind die modernen Hexen des digitalen Zeitalters.
Sie wissen, was im Topf brodelt. Und sie entscheiden, wer daran teilhaben darf.
Die Anwender – also wir alle – müssen ihnen ein Stück weit vertrauen, so wie die Menschen früher den Heilkundigen vertrauen mussten. Doch der Unterschied ist: Dieses Wissen ist heute nicht mehr verborgen. Jeder kann lernen, verstehen, anwenden – und sich einen Platz in dieser neuen Welt schaffen.
Fazit: Wir stehen erst am Anfang
Wenn wir über die KI-Blase reden, sollten wir uns fragen:
Ist es wirklich eine Blase – oder einfach die Angst vor Veränderung?
Ich glaube, wir erleben gerade erst den Beginn einer Ära, die alles verändern wird – Wirtschaft, Bildung, Kunst, Medizin, Kommunikation.
Künstliche Intelligenz ist kein kurzfristiger Trend. Sie ist ein evolutionärer Schritt – und wer heute zuhört, versteht und lernt, wird morgen zu denjenigen gehören, die die Regeln schreiben.
Oder, um im Bild zu bleiben:
Die Hexen von gestern werden die Lehrer von morgen sein.

