Und was du stattdessen ĂĽber kluge Risikobegrenzung wissen solltest
Ein Stop-Loss klingt erst mal nach einer genialen Idee:
Du setzt dir eine automatische Verkaufsgrenze, um Verluste zu begrenzen – und musst dich danach um nichts mehr kümmern. Klingt doch nach einem sinnvollen Sicherheitsnetz, oder?
Doch wie so oft an der Börse gilt: Was einfach klingt, hat seine Tücken.
In diesem Beitrag erfährst du, warum ein Stop-Loss nicht immer die beste Entscheidung ist, welche Risiken damit verbunden sind – und wann Alternativen besser passen könnten.
đź§ Was ist ein Stop-Loss ĂĽberhaupt?
Ein Stop-Loss ist ein automatischer Verkaufsauftrag, der ausgelöst wird, wenn der Kurs einer Aktie unter einen bestimmten Wert fällt.
Beispiel: Du kaufst eine Aktie für 100 €. Du setzt ein Stop-Loss bei 90 €. Fällt der Kurs auf oder unter 90 €, wird automatisch verkauft.
Ziel: Verlustbegrenzung.
Problem: Timing und Marktverhalten.
⚠️ Warum ein Stop-Loss problematisch sein kann
1. Kurzfristige Schwankungen lösen unnötige Verkäufe aus
Viele Aktien schwanken täglich um mehrere Prozent – auch völlig ohne echte Nachrichten.
Ein zu eng gesetzter Stop-Loss (z. B. -5 %) kann ausgelöst werden, obwohl der Kurs wenig später wieder steigt.
Du verkaufst mit Verlust – obwohl langfristig nichts dagegen gesprochen hätte, die Aktie zu halten.
2. Stop-Loss kennt keine Gründe – nur Zahlen
Ein Stop-Loss reagiert mechanisch, nicht logisch.
Er kennt keine Konjunkturdaten, keine Unternehmensstrategie, keine Produktnews.
Wenn z. B. schlechte Stimmung im Gesamtmarkt herrscht, kann dein Stop-Loss ausgelöst werden, obwohl dein Unternehmen gesund ist.
3. Gaps und schnelle Kursrutsche
Fällt ein Kurs in einem „Gap“ (z. B. über Nacht nach schlechten Quartalszahlen), wird dein Stop-Loss zwar ausgelöst – aber nicht unbedingt zum gesetzten Kurs.
Beispiel: Stop bei 90 €, Kurs springt direkt auf 80 € → verkauft wird bei 80 €, nicht bei 90.
âś… Wann ein Stop-Loss dennoch sinnvoll sein kann
- Bei spekulativen Aktien, bei denen du bewusst das Risiko begrenzen willst
- In unsicheren Marktphasen, wenn du nicht täglich ins Depot schauen willst
- Bei sehr klaren technischen Handelsstrategien
- Wenn du emotional dazu neigst, in Panik zu verkaufen – dann kann ein Stop-Loss disziplinieren
đź§ Bessere Alternativen (je nach Situation)
1. Mentale Stopps:
Statt automatisch verkaufen zu lassen, leg dir vorher eine Grenze fest – aber entscheide dann bewusst.
2. Langfristige Perspektive:
Wenn du an ein Unternehmen glaubst, ist es oft klĂĽger, RĂĽcksetzer auszusitzen als auszusteigen.
3. Diversifikation:
Streu dein Risiko auf verschiedene Branchen und Regionen, damit ein Verlust nicht zu stark ins Gewicht fällt.
4. Stop-Loss mit Abstand zur Volatilität:
Nutze z. B. 15–20 % Abstand oder gleitende Durchschnitte – statt fester Schwellen.
📌 Fazit: Nicht jeder Schutzmechanismus schützt wirklich
Ein Stop-Loss kann ein sinnvolles Werkzeug sein – aber nur, wenn du weißt, wann und wie du ihn einsetzt.
Zu eng gesetzt oder falsch interpretiert, sorgt er oft für unnötige Verluste und verpasste Chancen.
Denk immer daran:
Börse braucht Strategie, nicht nur Schutz.
Auf KeinPlanVonAktien.de geht es genau um solche Fragen: Wie du lernen kannst zu investieren, statt blind Regeln zu folgen.